Ein Sieg war wohl zu wenig für die Schützen Johannes Müller (links) und Bernhard Hausperger (rechts).
Sieg und dramatische Niederlage – Abstieg droht

„Heute ist ein guter Tag, um Geschichte zu schreiben“, zitierte Mannschaftsführer Johannes Müller mit einem Augenzwinkern vor Beginn des vorentscheidenden Heimkampfes der SG St. Wolfgang einen Satz des FC Bayern München.

Freilich wussten die Mannschaftskollegen bereits Bescheid – zwei Siege waren Pflicht, um die Abstiegsränge zu verlassen und es entwickelte sich ein wahrer Krimi im heimischen Schützenheim, der leider kein gutes Ende nahm.

Obwohl den Schützen die nervliche Anspannung teilweise klar anzusehen war, lief der erste Wettkampf gegen Tabellennachbar Reichersbeuern für die St. Wolfganger „Erste“ nach Plan. Johannes Müller (387:381), Julia Schönhuber (378:376) Regina Müller (381:374) sorgten für drei Einzelpunkte. Katharina Parzinger, die für Christian Schmidhuber neu ins Team kam, blieb hinter Ihren Erwartungen und verlor 368:371. Auch Bernhard Hausperger schwächelte, musste nach mäßigen 374 Ringen ins Stechen und verlor dieses. Zu Buche stand also ein wichtiger 3:2 Erfolg.

Nachdem in den direkten Duellen der Konkurrenten Schützenhilfe ausblieb, musste im letzten Wettkampf des Tages gegen Tabellenschlusslicht Irschenberg zwingend ein Sieg her, um einen großen Schritt Richtung Nichtabstieg zu machen.

Was sich dann im Schützenheim abspielte, war an Spannung nicht zu überbieten. Julia Bernauer (385:382) und Regina Müller (373:362) sorgten schnell für klare Verhältnisse in ihren Paarungen, zwei von drei benötigten Einzelpunkten standen also auf der Habenseite. Johannes Müller konnte sein sehr hohes Anfangsniveau mit 2x 99 Ringen nicht halten, erzielte 384 Ringe und musste sich seinem Gegner Bernd Hubel, der den Wettkampf mit starken 99 Ringen und einem Gesamtergebnis von 387 Ringen beendete, geschlagen geben.

Auch Bernhard Hausperger, der sichtlich mit der nervlichen Anspannung zu kämpfen hatte, verlor mit 375:379 Ringen.

Somit gipfelte alles in der Paarung zwischen Katharina Parzinger und dem „Fünfer“ von Irschenberg, Andreas Aichler.

Parzinger konnte wieder nicht an ihre gewohnten Leistungen anknüpfen, schoss in der letzten Serie aber zumindest 96 Ringen und erzielte ein Endergebnis von 370 Ringen. Gegner Aichler lieferte in der dritten Serie solide 95 Ringe, 92 Ringe würden dadurch für den Sieg reichen. Für die Zuschauer war die Spannung kam noch auszuhalten, denn vor dem letzten Schuss gab es drei Möglichkeiten: Eine 10 bedeutete den Sieg für Irschenberg, eine 9 ein Stechen und bei einer 8 wäre der viel umjubelte und so wichtige zweite Heimsieg perfekt gewesen.

Aichler zitterte eine 9 ins Ziel, es ging also in die Verlängerung.

Nach zweiminütiger Vorbereitungszeit fiel dann der Stechschuss, doch leider konnte Katharina Parzinger dieser Extremsituation nicht standhalten, erzielte nur eine 7. Andreas Aichler konnte eine 8 erreichen, somit war die sehr bittere Niederlage perfekt.

Die SG St. Wolfgang steht somit mit dem Rücken zur Wand und muss beim letzten Wettkampftag am 25. Februar unbedingt einen Sieg einfahren und auf Schützenhilfe hoffen, um die Abstiegsplätze zu verlassen. Gegen den Drittplatzierten Söchtenau und dem Spitzenreiter aus Schönram scheint dies aber eine enorm schwierige Aufgabe zu werden.

Es passte geradezu ins Bild und zum anfänglichen Zitat, dass an diesem Tag auch der FC Bayern eine Heimniederlage kassierte.